geb. 3. Sept. 1900, gest. 11. Sept. 1987 Berlin
1985 wird Margot Büttner mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Diese Ehrung erhält sie ‘nicht aufgrund einer einmaligen Handlung oder aufgrund einer besonderen politischen Position’, sondern für die ‘tagein tagaus über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg geleistete Arbeit’ im Naturschutz.
Bereits mit 21 Jahren interessiert sich die damalige Geologiestudentin für den Naturschutz. Sie wird die enge Mitarbeiterin von Hans Klose und baut gemeinsam mit ihm den ‘Volksbund Naturschutz’ in Berlin auf. Der 1922 gegründete Verein soll eine volksnahe Ergänzung zur amtlichen Naturdenkmalpflege sein und die schwache Stellung des Naturschutzes in der Gesellschaft stärken.
Margot Büttner wird stellvertretende, später erste Schriftführerin, ein Amt, das sie bis ins Jahr 1977 behalten wird. Über diesen Aufgabenbereich hinaus wirkt sie im Sinne der Gründungsidee besonders in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie organisiert unzählige Exkursionen und Tagungen. Maßgeblich beteiligt sie sich an der Entstehung und Durchführung der seit 1924 stattfindenden ‘Märkischen Naturschutztage’. Ihren Verhandlungen mit den Alliierten ist das Weiterbestehen des Vereines nach 1945 zu verdanken. Zwar lehnt sie die offizielle Position der Vorsitzenden ab und übernimmt wieder die Position der Schriftführerin, dennoch leitet sie die Vereinsgeschäfte wie zuvor.
Parallel zu ihrem ehrenamtlichen Engagement hat Margot Büttner bereits seit 1926 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege gearbeitet und ist von 1949 bis 1952 in der Berliner Naturschutzstelle tätig.
Renommierten Fachzeitschriften wie ‘Natur und Landschaft’ war ihre Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz – im Unterschied zu den Ehrungen vieler Männer – keine Erwähnung wert: ein Versäumnis, das verdeutlicht, wie engagierte Frauen aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden.