Am Institut für Umweltplanung stehen mehrere Laborräume zur Benutzung für Forschung und Lehre zur Verfügung. Hier werden vor allem boden-, gewässer-, pflanzen- und tierökologische Untersuchungen durchgeführt.
Zur qualitativen und quantitativen Probennahme im Gelände können unterschiedliche Boden- und Gewässer-Probenahmegeräte vom Pürckhauer, Wurzelbohrer und Stechzylinder bis zum Wasserprobenehmer für unterschiedliche Gewässertiefen und Messgeräte zur Umweltuntersuchung eingesetzt werden.
Zur Bestimmung von Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen sowie von Flechten und Tieren stehen Stereolupen, Mikroskope, für die Bestimmung notwendige Chemikalien, Ferngläser und Spektive zur Verfügung. Zur besseren Dokumentation können die mit Lupe oder Mikroskop bestimmten Arten über digitale Kameraaufsätze gespeichert oder über einen Beamer präsentiert werden.
Der Schwerpunkt der Analytik sowohl mit mobilen Analysegeräten im Gelände als auch in den Laboren liegt in der Erfassung boden-, luft- und gewässerphysikalischer Parameter und ausgewählter anorganischer Nähr- und Schadstoffe. So können die Gehalte an gewässereutrophierendem Ammonium, Nitrat und Phosphor ebenso bestimmt werden wie die Belastungen durch Chlor und andere Ionen. Der Gehalt an organischer Substanz gibt Auskunft über die Kohlenstoffspeicherung und die Erfassung der photosynthetisch aktiven Strahlung charakterisiert die Lichtverfügbarkeit von Pflanzen. Die Fraktionierung der Bodenarten Kies, Grob-, Mittel-, Feinsand, Schluff und Ton ermöglicht eine Beurteilung bodenphysikalischer Verhältnisse oder von Gewässersohlen.
Mit mobilen Messeinrichtungen können im Gelände u. a. meteorologische Daten erhoben werden. Nivelliergeräte zur Aufnahme von Querprofilen stehen ebenso zur Verfügung wie lasergestützte Entfernungsmesser. Verschiedene GPS-Systeme (vom einfachen Handgerät bis zum Rover mit eigener Referenzstation zur Echtzeitmessung im cm-Bereich) können eingesetzt werden, um Kartierungen oder ein Bestandsmonitoring schon im Gelände GIS-gestützt durchzuführen.
Mit einer Mikrodrohne können georeferenzierte und hochaufgelöste Luftbilder, z. B. von Probeflächen, angefertigt werden.
Für tierökologische Untersuchungen stehen außerdem unterschiedliche Systeme an Ultraschall-Detektoren zur Erfassung und Aufzeichnung von Fledermaus- oder Heuschrecken-Aktivitäten zur Verfügung. Mit Infrarot-Fotofallen können nächtliche Aktivitäten von Wildtieren dokumentiert werden. Bewegungszähler dienen z. B. dazu, Besucherzählungen in Schutzgebieten durchzuführen.
Für populationsbiologische Untersuchungen an Pflanzen werden u. a. Messschieber, Siebe unterschiedlicher Maschenweite für die Saatkorngewinnung und -fraktionierung, Feinwaagen und Trockenschränke z. B. für Trockenmasse-Bestimmungen bereitgestellt. Mit den vorhandenen Klimaschränken (Inkubatoren) lassen sich Untersuchungen zur Keimungsökologie und Pflanzenwuchs unter kontrollierten Temperatur- und Lichtverhältnissen durchführen (Temperaturbereich von -10 °C bis +60 °C). Für individuelle Markierungen von Pflanzen in experimentellen Untersuchungen dienen unterschiedliche Materialien wie Markierungsfähnchen, Auszeichnungsbänder und verschiedene Arten von Etiketten.
Es besteht die Möglichkeit, populationsbiologische Untersuchungen in einem Gewächshaus unter kontrollierbaren Temperaturbedingungen durchzuführen.
Die freilandökologischen Probennahme- und Untersuchungsgeräte stehen Studierenden in Absprache mit den betreuenden Lehrpersonen und der Laboraufsicht am Institut für Umweltplanung für Projekt-, Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten zur Verfügung. Gleiches gilt für die Untersuchungs- und Analyseverfahren in den Laboren, wobei eine intensive Anleitung zum Arbeiten mit den Geräten und zur Interpretation der gewonnen Daten gegeben wird. Letzteres wird verbunden mit einer ausführlichen Sicherheitsbelehrung, ohne die keine Arbeiten in den Laboren und mit manchen Geräten und Chemikalien im Gelände ausgeführt werden dürfen.
Insgesamt sind zwölf Laborarbeitsplätze vorhanden, die auch das Arbeiten in Gruppen ermöglichen. Der Zugang zu den Geräten und Laboren wird individuell vereinbart. Zeitliche Einschränkungen bestehen lediglich bei einer zeitparallelen Nutzung einzelner Analyse- und Probenahmegeräte bzw. Laborarbeitsplätze durch zwei oder mehrere Nutzer bzw. Nutzergruppen.