Seit 2009 befindet sich auf dem Universitätsgelände Herrenhäuser Str. 2, an der Ecke Burgweg/ Haltenhoffstraße, der Gehölzgarten des Instituts für Umweltplanung. Er liegt auf den ehemaligen Freiflächen der "Villa Maatsch", die 1997 zusammen mit einem letzten Stück der alten Einfriedung unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Gehölzgarten sollen bald nahezu alle einheimischen Gehölze – abgesehen von umfangreichen Artengruppen wie z. B. den Brombeeren – sowie ausgewählte, für die Landschaftsarchitektur bedeutsame Ziergehölze wachsen.
Den Studierenden der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung bietet sich damit die Möglichkeit, unmittelbar auf dem Universitätsgelände Artenkenntnisse zu erwerben und den Wandel der Gehölzarten im Jahreslauf zu studieren.
Im Frühjahr 2009 wurde mit Hilfe von studentischen Hilfskräften der vorhandene Aufwuchs auf dem lange Zeit vernachlässigten Gelände gerodet. Im Spätsommer wurde in einem ersten Bauabschnitt ein neues Wegesystem angelegt und mit den Gehölzpflanzungen begonnen. Das Material stammt zum Teil aus der Sammlung einheimischer Wildrosen der Abteilung Baumschule im Institut für Zierpflanzen- und Gehölzwissenschaften und aus dem Bestand der Abteilung Molekulare Pflanzenzüchtung im Institut für Pflanzengenetik der Leibniz Universität. Weiteres Material, vor allem aus der Familie der Rosaceen, lieferte die städtische Baumschule Hannover.
Im Frühjahr 2010 wurde das Wegesystem im der zweiten Teilabschnitt fertiggestellt; für die Pflanzung stellte Urs G. Jäger aus Halle die Weidenstecklinge zur Verfügung, mehrere Hybriden der Gattung Salix kamen im Sommer 2011 hinzu.
Seit 2014 wurde vor allem die Sammlung der in Deutschland wildwachsenden Rosen-Arten (Rosa div. spec.) erweitert sowie ein Bestand von endemischen Mehlbeer-Arten (Sorbus div. spec.) angelegt. Für die Erhaltung der Mehlbeer-Arten mit teils extrem kleinen natürlichen Verbreitungsgebieten tragen Botanische Gärten und wissenschaftliche Einrichtungen eine besondere Verantwortung.
Im Herbst 2021 wurden die Arbeiten im dritten und letzten, westlichsten Teil des Gehölzgartens aufgenommen. Gemeinsam mit Christiane Hausmann rodeten Studierende im September die hier entstandene Wildnis.
Im Rahmen eines Tagesstegreifs "Einrichten und Einmessen einer kleinen Baustelle im Garten- und Landschaftsbau" wurden die Arbeiten fortgesetzt.
Im Dezember fand dann ein Wochenstegreif zum Thema "Wege- und Platzbau" statt, bei dem 32 Studierende in Kleingruppen zu viert oder fünft an sieben Tagen im Gehölzgarten praktisch mitarbeiteten. Die Firma Hofmann und Lehye stellten die Geräte und zwei Fachkräfte zu Verfügung. Klinkerpflasterflächen und wassergebundene Wegedecken wurden eingebaut. Die Studierenden erstellten für die jeweiligen Tage ein Bautagebuch und mussten als theoretische Aufgabe ein individuelles Angebot für ein Leistungsverzeichnis abgeben.
Im Herbst 2022 sollen die Gehölzpflanzungen stattfinden, mit denen dann die Realisierung des Gehölzgartens abgeschlossen wird.