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Jahrestagung des Verbandes botanischer Gärten "Gartenvielfalt in Hannover"
02 Oct
02. Oct. 2003 05. Oct. 2003

Jahrestagung des Verbandes botanischer Gärten "Gartenvielfalt in Hannover"

Jahrestagung des Verbandes Botanischer Gärten vom 02. bis 05. Oktober 2003 in Hannover

Gemeinsame Veranstalter (Organisation):

  • Schulbiologiezentrum der Landeshauptstadt Hannover (Renate Grothe, Jörg Ledderbogen)
  • Herrenhäuser Gärten (Yvonne Warnecke-Kumlehn) und
  • Institut für Landschaftspflege und Naturschutz (Roswitha Kirsch-Stracke) der Universität Hannover.

Rund 120 Fachleute aus Botanik, Gartenbau, Umweltpädagogik, Landschafts- und Freiraumplanung aus dem gesamten deutschen Sprachraum trafen sich in Hannover-Herrenhausen zur Jahrestagung des Verbandes Botanischer Gärten. Die Veranstaltung umfasste Vorträge und Arbeitsgruppen zu wissenschaftlichen und gartentechnischen Fragen, umweltpädagogische Workshops sowie Führungen durch die Gärten der Universität am Standort Herrenhausen und der Landeshauptstadt Hannover.

Die deutschsprachigen Länder haben weltweit die größte Anzahl an Botanischen Gärten. Von den ca. 250 000 so genannten höheren Pflanzenarten der Erde (Moose, Farne, Blütenpflanzen) werden rund 90 000 Arten in Botanischen Gärten kultiviert, die damit einen umfangreichen Speicher genetischer Ressourcen darstellen. Zu den aktuellen Tagungsthemen gehörte deshalb die in Rio 1992 initiierte Konvention zum Erhalt der Artenvielfalt und der genetischen Ressourcen (Convention on Biological Diversity CBD) und ihre bisher noch mangelhafte Umsetzung. Ebenso wurden Fragen zum ''benefit sharing'' diskutiert, das die Beteiligung der Herkunftsländer von Pflanzenarten an Profiten aus deren kommerziellen Nutzung regelt - etwa bei Medikamenten, die auf pflanzlichen Inhaltsstoffen basieren.

Immer wichtiger wird für die Botanischen Gärten die Arbeit für und mit der Öffentlichkeit. Dabei spielt die Umweltbildung für die Allgemeinheit und in der Zusammenarbeit mit Schulen eine vorrangige Rolle. Außerdem sind für viele Stadtmenschen die "Ansammlungen seltsamer Gewächse" ein beliebter Ort der Erholung. Der hohe Stellenwert und Rückhalt, den die Botanischen Gärten in der Bevölkerung haben, hat sich während der letzten Jahre in mehreren Städten gezeigt, in denen Botanische Gärten gefährdet waren oder noch sind, so in Frankfurt, Köln und Berlin.

Hannover zeichnet sich durch eine große Gartenvielfalt aus. "Vor Ort" in Herrenhausen wurden den Tagungsbesuchern die nebeneinander liegenden Gartenanlagen mit ganz unterschiedlichen Konzepten, Aufgaben und Trägerschaften gezeigt:

  • Der Botanische Schulgarten Burg im Schulbiologiezentrum Hannover, der vollständig auf die pädagogische Nutzung ausgerichtet ist,
  • die Herrenhäuser Gärten mit ihren weltberühmten Pflanzensammlungen, darunter z.B. die große Kübelpflanzensammlung,
  • die Versuchsanlagen an den Fachbereichen Gartenbau sowie Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung, die der Forschung und Lehre dienen, so auch der Zeigerpflanzen-Garten am Institut für Landschaftspflege und Naturschutz.

Schon lange pflegen die drei veranstaltenden Institutionen vielfältige fachliche Kontakte in den Bereichen botanischer Artenschutz und Umweltbildung, die Tagung ist jedoch die erste offizielle Veranstaltung, die das Schulbiologiezentrum Hannover, die Herrenhäuser Gärten und das Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der Universität gemeinsam durchgeführt haben. Die Zusammenarbeit setzt sich fort beispielsweise über praxisnahe Studienarbeiten. So werden aktuell von Studierenden der Landschafts- und Freiraumplanung ein dendrologischer Lernpfad für den Landschaftspark der Herrenhäuser Gärten, den Georgengarten, erarbeitet und Vorschläge zur Pflege von Teileinrichtungen des Schulbiologiezentrums entwickelt.

Programm

Weitere Informationen: Roswitha Kirsch-Stracke, kirschumwelt.uni-hannover.de

Date

02. Oct. 2003 05. Oct. 2003