Natur-und Kulturerbe in der Regional- und Stadtplanung in Oberfranken
Das deutsch-französischen Planungsseminar, welches vom Deutsch-Französischen Jugendwerk gefördert wird, dient alljährlich dem Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden des Instituts für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover sowie der Raumplanungsabteilung der Ingenieurschule der Universität Tours. Die Seminare finden abwechselnd in einer deutschen oder einer französischen Region zu aktuellen Planungsfragen statt. Hierbei lernen die Teilnehmenden nicht nur Eigenheiten der Länder kennen, sondern erfahren viel über Planungssysteme und Politik.
In diesem Jahr fand der Austausch vom 5. bis 11. Oktober in der bayerischen Region Oberfranken statt. Es nahmen insgesamt 39 Studierende teil. Das Seminar wurde geleitet von Dr. Frank Scholles und Dipl.-Ing. Magrit Putschky aus Hannover sowie Dr. Eric Thomas und Dr. Marc-André Philippe aus Tours.
Die französische Reisegruppe fuhr ab Tours über Metz und traf in Würzburg auf die deutsche Gruppe, welche aus Hannover mit dem Zug anreiste. Gemeinsam ging es in die Kulturerbestadt Bamberg. Dort verweilte die Gruppe zwei Tage, besichtigte die Stadt und hörte Vorträge über das Weltkulturerbe, die Stadtplanung Bambergs, die Konversion sehr großer Militärflächen und den geplanten Neu- bzw. Ausbau der ICE-Strecke München-Berlin, der durch Bamberg hindurchführen soll.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der ökologischen Landwirtschaft. Dazu wurden das Fachzentrum Ökologischer Landbau, ein Bio-Landwirtschaftsbetrieb in Laibarös in der Fränkischen Schweiz und die Bio-Kräutergärtnerei Mussärol besichtigt.
Am dritten Tag besuchte die Gruppe in Bayreuth die Regierung von Oberfranken, wo sie über die Regionalplanung in Oberfranken und die Windenergieplanung in der Planungsregion Oberfranken-Ost informiert wurde. Anschließend ging es zu Windprojekten in verschiedenen Naturräumen. Am Abend erreichten alle Hof an der Saale.
In Hof wurde die Gruppe vom Oberbürgermeister empfangen. Die Planungsamtsleiterin erläuterte das Innenstadtkonzept und der Vorsitzende des örtlichen deutsch-französischen Vereins erläuterte zweisprachig die Geschichte der Stadt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Danach lernte die Gruppe auf einer Führung mehrere interessante Stadtplanungsprojekte in der Innenstadt kennen. Am Nachmittag gab es eine Besichtigung des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth – ein Dorf, dessen einer Teil in Bayern und dessen anderer Teil in Thüringen liegt.
Der letzte Tag war dem Naturpark Fichtelgebirge gewidmet. Im Kreishaus Wunsiedel gab es zunächst eine kurze Einführung in regionale Projekte und die Naturparkarbeit. Anschließend wurden mehrere Projekte im Detail erläutert, unter anderem „Wildpark Waldhaus Mehlmeisel“ sowie das „Oberfränkische Bauernhofmuseum Kleinlosnitz“.
Am Samstag ging es von Hof aus wieder Richtung Würzburg und zurück nach Hannover bzw. Tours.