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Exkursion in niedersächsische Hochmoorlandschaften 2019

Exkursion in niedersächsische Hochmoorlandschaften 2019


Foto: Besichtigung einer naturnahen Moorfläche. Foto: Besichtigung einer naturnahen Moorfläche. Foto: Besichtigung einer naturnahen Moorfläche.

Niedersachsen ist das Bundesland mit den meisten Hochmooren in Deutschland. Durch landwirtschaftliche Nutzung und Torfabbau sind die meisten Moore stark überprägt und degradiert. Dennoch gibt es einige gut erhaltene Restflächen. Im September 2019 machten sich 16 Studierende von diesen letzten Hochmoor-Juwelen und ebenso von den stark veränderten Flächen einen Eindruck. Dabei konnten sie sich mit den Herausforderungen der Renaturierung sowie den Chancen der Paludikultur auseinandersetzen und die stark spezialisierte Flora und Fauna der Hochmoore kennen lernen. Mit Amanda Grobe und Lotta Zoch suchten sie verschiedene Hochmoorstandorte im westlichen Niedersachen und in den Niederlanden auf.

Foto: Studierende bei der Bestimmung von Torfmoosen Foto: Studierende bei der Bestimmung von Torfmoosen Foto: Studierende bei der Bestimmung von Torfmoosen

Zu Beginn der fünftägigen Exkursion wurde die Geschichte der Moorbesiedlung im Moormuseum Geeste veranschaulicht. Während der Woche konnten sich die Studierenden auf verschiedenen Flächen überzeugen, wie schwierig die Wiederherstellung und die Regeneration von degradierten Hochmoorflächen sind. Auf den Forschungsflächen des Optimoor-Projekts erklärte Anna Bartel vom Europäischen Fachzentrum Moor und Klima die Renaturierungsversuche auf Hochmoor-Grünland. Im Vechtaer Moor stellte Peter Raabe vom Institut für Landschaftsökologie der WWU Münster sein Forschungsprojekt in Kooperation mit der Lebensraumstiftung Moor (Gramoflor) zur Wiederansiedlung von Bult-Torfmoosen auf wiedervernässten Abtorfungsflächen vor. Im Naturpark Bargerveen zeigte Frau Dr. Hirndorf die umfangreichen Wiedervernässungs-Arbeiten, die in der Umgebung der letzten unberührten Hochmoorfläche der Niederlande durchgeführt werden. Mit Thorsten Obracay wurden Möglichkeiten zur Pflege und Offenhaltung wertvoller Vogelschutzgebiete in der Diepholzer Moorniederung besichtigt. Bei den Substratherstellern Gramoflor und Klasmann-Deilmann konnten die Studierenden über Torfabbau und alternative Substratausgangsstoffe diskutieren. Außerdem wurden die Torfmooskultivierungsflächen aus dem IUP-Forschungsprojekt KlimDivMoos in Twist sowie vom Greifswald Moor Centrum bei Oldenburg besichtigt und die Chancen der sogenannten Paludikultur – der nassen Nutzung von Mooren – erläutert. Im NSG Meerkolk in Geeste konnten die Studierenden unterschiedlichen Torfmoosarten kennenlernen und weitere typische Arten der Hochmoorflora und -fauna beobachten.