In den letzten 200 Jahren hat sich das Ruhrgebiet mehrfach grundlegend gewandelt – aus einer Agrarlandschaft wurde eine Industrieregion, die sich seit den 1970er Jahren strukturell neu definiert. Der Übergang zu einer Dienstleistungs- und Kultur-Region umfasst tiefgreifende wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen, die im Rahmen der Exkursion erlebbar wurden.
Das Programm der sechstägigen Exkursion vom 12. bis 17. August 2012 umfasste Aspekte der nachhaltigen Stadt- und Regionalplanung, des Umgangs mit dem industriekulturellen Erbe und der Kulturlandschaftsentwicklung.
Bereits in der Unterkunft, der Jugendherberge im Landschaftspark Duisburg Nord, wurden die Dimensionen der industriellen Brachflächen mit ihren stillgelegten Hochöfen bei Tag und Nacht hautnah erfahren (siehe Bild 1). Die 15 Masterstudierenden der Umweltplanung und der Landschaftsarchitektur sowie Prof. Rainer Danielzyk, Martin Sondermann und Meike Levin-Keitel erkundeten den polyzentralen Agglomerationsraum Ruhr und diskutierten die Umsetzung vieler Projekte mit den Akteuren direkt vor Ort.
Das Themenspektrum der Projekte und Diskussionen war breit gestreut: Die Gruppe war unter anderem zu Gast beim RVR Regionalverband Ruhr als Träger der Regionalplanung, beim nordrhein-westfälischen Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr und bei der Emschergenosschaft als Trägerin des ökologischen Großprojekts der Emscher-Renaturierung. Weitere Stationen der Exkursion waren Projekte der Sozialen Stadt in Duisburg und Gelsenkirchen, Standorte lokaler, ethnischer Ökonomien (wie der Brautmodenmeile in Duisburg-Bruckhausen), der Hafen-Revitalisierung im Düsseldorfer Medienhafen und dem Duisburger Innenhafen und der integrierten Standortentwicklung, wie dem neu entstandenen Phoenix-See in Dortmund. Eine Fahrradtour führte schließlich entlang der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals zum Ziegenmichel, einer Umweltbildungseinrichtung am Nordsternpark in Gelsenkirchen.