Studierende bauen schwimmende Inseln im Moor 2022


Im Rahmen eines Wochenstegreifs und einer Exkursion haben elf Studierende aus dem Bachelor Landschaftsarchitektur und Umweltplanung im März 2022 schwimmende Inseln aus Schilf gebaut. Schwimmende Inseln wurden schon in verschiedenen ingenieurbiologischen Projekten getestet, aber bisher noch nicht auf Moorflächen. Sie sollen auf einer wiedervernässten Abtorfungsfläche eine Wasserberuhigung bewirken und somit die natürliche Verlandung und Moorentwicklung fördern. Die Inseln wurden auf Versuchsflächen des Forschungsprojektes "Insekten beleben Moore" im NSG "Totes Moor" am Steinhuder Meer ausgebracht. Die Aktion wurde von Amanda Grobe und Lotta Zoch betreut.

Das Schilf für die Inseln wurde zuvor bei einer Tagesexkursion in Hannover-Badenstedt am Badebornteich geerntet. Bei der Exkursion konnten sich die Studierenden über die ehrenamtlichen Pflegeeinsätze des BUND Hannover auf dem Gelände informieren. Das Schilf wurde dann gemeinsam im Rahmen der jährlich im Winter stattfindenden Röhrichtpflege am Teich gewonnen - eine Win-Win-Situation!

Am Badebornteich wurde im Februar Schilf geerntet und dabei gleichzeitig ein Pflegeeinsatz am Gewässer durchgeführt (Fotos: L. Jenzen, A. Grobe).

Im Wochenstegreif wurden die Inseln zunächst auf dem Universitätsgelände vorbereitet: Das Schilf wurde von Blättern befreit und auf die passende Länge geschnitten. Anschließend wurden Schilf-Bündel zusammengeschnürt, die zu verschiedenen Inselformen zusammengebunden wurden. Um verschiedene Varianten testen zu können, kamen zudem Birkenäste und Kokosmatten als natürliche Materialien zum Einsatz. Die fertigen Inseln wurden dann im Moor mit typischen Pflanzen der Moorentwicklung (Torfmoose, Wollgräser) bepflanzt und am Ende der Woche ins Wasser gesetzt. Das erfreuliche Ergebnis am Ende ist, das die Inseln zumindest ihr erstes Soll erfüllen: Sie schwimmen.

Vorbereitende Arbeiten zum Inselbau in den Gewächshäusern des Universitätsgeländes (Fotos: L. Zoch)
Im Toten Moor wurden die Inseln mit Wollgräsern und Torfmoosen bepflanzt (Fotos: L. Zoch, A. Grobe).
Die Inseln wurden zu Wasser gelassen und versetzt zueinander in zwei Meter Abstand zum Ufer befestigt (Fotos: L. Zoch, L. Jenzen).
Am Ende der Woche schwammen die Inseln und konnten ihre Funktion zur Beruhigung des Wellenschlags aufnehmen (Foto: K. Körbach).