Am 25. November besuchte eine Exkursionsgruppe die Stadt Wolfsburg. Der Besuch fand im Rahmen des englischsprachigen Mastermoduls "Challenges and Opportunities for Urban and Rural Spaces" statt. Die Teilnehmenden aus insgesamt zehn Ländern von drei verschiedenen Kontinenten waren Studierende der Studiengänge Umwelt- und Regionalplanung, Architektur sowie Stadtplanung. Begleitet wurden sie von Jonas Lamberg, Lehrbauftragter am IUP, und von Alistair Adam-Hernández, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ARL. Die Veranstaltung fand unter Einhaltung der vor Ort geltenden, aktuellen Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus statt.
Zur Begrüßung zeigte sich Wolfsburg morgens von seiner sonnigen Seite. Kaum war die Gruppe am Hauptbahnhof angekommen, klarte das Wetter sichtlich auf und tauchte die Stadt in ein warmes Licht. Auch der nun blaue Himmel trug wesentlich zur guten Stimmung bei.
Zuerst stand ein geführter Stadtrundgang auf dem Programm. An den Beispielen von Phaeno, Autostadt und Designer Outlets wurde die Gestaltung verschiedener städtischer Räume und Architekturen diskutiert. Als inhaltliche Referenz diente dabei insbesondere das Buch "Städte für Menschen" von Jan Gehl, mit dem in den vorherigen Seminarsitzungen schon intensiv gearbeitet worden war. Eine große Bereicherung war die heterogene Zusammensetzung der Exkursionsgruppe. Durch die unterschiedlichen fachlichen Hintergründe der Studierenden konnten vielfältige Perspektiven auf den Stadtraum zusammengetragen werden.
Anschließend ging es durch die Porschestraße zum Kulturzentrum Hallenbad, einem ehemaligen Schwimmbad. Hier stand das Thema Nach- und Umnutzung von städtischen Gebäuden im Fokus. Anna Deileke vom Hallenbad führte durch die Räumlichkeiten und beantwortete die Fragen der Studierenden. Die Gruppe zeigte sich sehr beeindruckt von dem vielfältigen Kulturprogramm, das hier im Zusammenspiel mit den außergewöhnlichen Räumlichkeiten realisiert wird.
Nach einer Mittagspause in der Innenstadt konnte der Wolfsburger ÖPNV getestet werden – es ging mit dem Bus in das Neubauquartier Steimker Gärten. Auf der Siemensstraße und dem Berliner Ring wurde im Vorbeifahren ein Eindruck vom Planungsparadigma der autogerechten Stadt gewonnen. Ebenfalls auf der Durchfahrt wurde der Steimker Berg als Beispiel für das Konzept der Gartenstadt thematisiert.
In den Steimker Gärten standen aktuelle städtische Entwicklungen im Fokus. Manuel Windmann von Volkswagen Immobilien hatte am Eingang umfangreiches Material über den neuen Stadtteil zur Verfügung gestellt. Damit ausgestattet erschlossen sich die Studierenden den städtebaulichen Entwurf und die Gestaltung der Freiräume. Zudem wurden vor Ort die strategische Einbettung in die Wolfsburger Wohnbauoffensive und die geplante Anbindung durch die Alternative Grüne Route besprochen.
Diese Themen wurden beim anschließenden Besuch im Rathaus vertieft. André Nissen vom Referat für Strategische Planung, Stadtentwicklung und Statistik begrüßte die Gruppe im Ratssitzungssaal. Nach einem kurzweiligen Vortrag kam er mit den Studierenden ins Gespräch. Diese waren sehr interessiert an der Arbeit des Referats und hatten viele Fragen. Schließlich galt es, die Eindrücke des Tages in einen strategischen Stadtentwicklungskontext zu setzen. Auch an möglichen beruflichen Perspektiven bei der Stadt Wolfsburg gab es Interesse. So wurde insbesondere das herausragende Traineeprogramm der Stadt Wolfsburg empfohlen, das sowohl Referent André Nissen als auch Dozent Jonas Lamberg, vor seiner jetzigen Tätigkeit an der Universität, in der Verwaltung durchlaufen hatten. Gekrönt wurde der Besuch bei der Stadt Wolfsburg mit einem Gang auf das Rathausdach. Von hier waren alle Programmorte des Tages noch einmal aus der Vogelperspektive erlebbar.
Am späten Nachmittag stand noch ein Besuch in der Markthalle an. Christian Cordes von der Stadt führte durch das neue Wolfsburger Vorzeigeprojekt. Besonders beeindruckt zeigten sich die Studierenden hier von den vielfältigen Möglichkeiten in Wolfsburg, digital zu lernen und zu arbeiten.
Voller neuer Eindrücke stand schließlich die Rückfahrt nach Hannover mit dem Zug an. Viele der Studierenden haben bereits geplant, noch einmal nach Wolfsburg zurückzukehren, um beispielsweise die Autostadt, das Phaeno und die Designer Outlets besser kennenzulernen. Auch am Allerpark zeigten viele Interesse. Eine tolle Grundlage für eine weitere Exkursion nach Wolfsburg im kommenden Sommersemester.