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Beachlife an der Oberen Isar: räumliche und zeitliche Dynamik in einem Hotspot der Biodiversität

Beachlife an der Oberen Isar: räumliche und zeitliche Dynamik in einem Hotspot der Biodiversität

Leitung:  Prof. Dr. Michael Reich
Team:  M.Sc. Carmen Rethschulte
Jahr:  2021
Förderung:  Bayerisches Landesamt für Umwelt
Laufzeit:  August 2019 - November 2020 (Verlängerung bis Februar 2021)

Projektbeschreibung:

Die Isar oberhalb des Sylvensteinspeichers ist der letzte große naturnahe Wildfluss in Bayern und gemeinsam mit dem Tiroler Lech auch in den gesamten Nordalpen. In Teilbereichen sind aber auch dort deutliche Beeinträchtigungen der Auendynamik erkennbar, die eine Gefährdung der Biodiversität darstellen. Vor allem der Bau des Walchenseekraftwerkes im Jahr 1924 und darauffolgende anthropogene Eingriffe haben die hydromorphologischen Gestaltungsvorgänge in der Aue nachhaltig beeinflusst. Die daraus resultierenden Veränderungen der Vegetationsverhältnisse zwischen dem Krüner Wehr und dem Sylvensteinspeicher wurden für den Zeitraum von 1921 bis 2006 bereits in vorangegangenen Forschungsarbeiten umfassend dokumentiert.

Das Institut für Umweltplanung befasste sich nun im Rahmen einer Auftragsarbeit durch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) im Projekt „Beachlife an der Oberen Isar" mit der räumlichen und zeitlichen Umlagerungsdynamik, Erosions- und Sedimentationsprozessen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Vegetationsverhältnisse. Ziel dieses Gutachtens war es, die weiteren Veränderungen seit 2006 zu untersuchen. Als wichtige, bislang unbearbeitete Aspekte, kamen die vertiefte Betrachtung der Feinsedimentproblematik und ein Vergleich mit den Entwicklungen an der Isar zwischen Mittenwald und Scharnitz, sowie am Rißbach, dazu. Außerdem wurden der Erhaltungszustand des FFH-LRT 3230 und die Situation von Myricaria germanica, für deren Schutz Bayern eine besondere Verantwortung hat, untersucht. Aufbauend auf der Analyse und Bewertung der Ergebnisse wurden Vorschläge für mögliche Maßnahmen entwickelt, die geeignet sind den problematischen Entwicklungen entgegenzuwirken. Dies betrifft insbesondere die Bewirtschaftung des Krüner Wehrs.

Neben der Auswertung aktueller und älterer Luftbildbefliegungen wurden in den Jahren 2019 und 2020 umfangreiche Feldarbeiten in 40 Transekten an der Isar zwischen dem Sylvensteinspeicher und dem Krüner Wehr, in 7 Transekten an der Isar zwischen Mittenwald und Scharnitz und in 7 Transekten am Rißbach durchgeführt. Zusätzlich zu den aktuellen Vegetationseinheiten wurde dort die Verbreitung und der Deckungsgrad der Feindsedimente (Schluff), sowie die Anzahl und der Entwicklungszustand der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) kartiert.

links: Abschnitt der Isar; rechts: Entfernungsmessung
links: Myricaria Kartierung; rechts: GNSS Messung Isar 2021

Die zusammengefassten Ergebnisse und Maßnahmenvorschläge lassen sich hier nachlesen: https://www.lfu.bayern.de/natur/gutachten/detail.htm?id=9a0c1k9