Institut für Umweltplanung Forschung Forschungsprojekte
Leitbilder des Naturschutzes und deren Umsetzung mit der Landwirtschaft – Ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben innerhalb der Elbe-Ökologie

Leitbilder des Naturschutzes und deren Umsetzung mit der Landwirtschaft – Ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben innerhalb der Elbe-Ökologie

Leitung:  Prof. Dr. Christina von Haaren
Team:  Dipl.-Ing. Heike Brenken, Dipl.-Ing. Markus Glombik
Jahr:  2001
Laufzeit:  1997 - 2001
Ist abgeschlossen:  ja

Verbundvorhaben im Forschungsschwerpunkt "Ökologische Forschung in der Stromlandschaft Elbe" des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektbeschreibung:

Der folgende Text enthält die Zusammenfassung des Gesamtprojektes und wurde dem gemeinsamen Endbericht (Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz 2001) entnommen. Das Verbundforschungsprojekt "Leitbilder des Naturschutzes und deren Umsetzung mit der Landwirtschaft - Ziele, Instrumente und Kosten einer umweltschonenden und nachhaltigen Landwirtschaft im niedersächsischen Elbetal" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Forschungsschwerpunktes "Elbe-Ökologie" gefördert. Das interdisziplinäre Vorhaben, bei dem zehn Institutionen aus Ökologie, Landwirtschaft, Landschaftsplanung, Marketing und Ökonomie beteiligt waren, wurde unter der Leitung der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) im Zeitraum von November 1997 bis März 2001 durchgeführt.

Ziel des Projektes war es, für den Naturraum Untere Mittelelbe-Niederung spezifische, regionale Umweltqualitätsziele für die Naturgüter Boden, Wasser, Vegetation und Tierwelt zu erarbeiten. Sie dienen dazu, Kriterien und Toleranzgrenzen für eine nachhaltige Nutzungsentwicklung aufzuzeigen. Die regionalen Umweltqualitätsziele bilden die Grundlage für die Erarbeitung von Leitbildern und Szenarien, aus denen in einem Dialog zwischen den verschiedenen Teildisziplinen des Naturschutzes aber auch im Austausch mit den Nutzerinteressen Entwicklungsziele für eine integrierte Entwicklung von Landwirtschaft und Naturschutz abgeleitet werden.

Die Bearbeitung des Projektes fand auf zwei Maßstabsebenen statt. Neben naturschutzfachlich ausgerichteten Geländearbeiten und betriebswirtschaftlich orientierten Erhebungen auf konkreten Betrieben im Maßstab 1:5.000 (lokale Ebene) wurde für Fragen der Leitbildentwicklung und der regionalökonomischen Auswirkungen des Naturschutzes der Maßstab 1:50.000 (regionale Ebene) herangezogen und mit abstrakten Modellbetrachtungen gearbeitet.

Für ausgewählte links- und rechtselbische Betriebe wurden beispielhaft auf der lokalen Ebene Konzepte nachhaltiger Landnutzung entwickelt. Dabei wurden in Varianten unterschiedlicher Gewichtungen sowohl ökologische als auch ökonomische Ansprüche berücksichtigt. Während die Bearbeitung des Gebietes im regionalen Maßstab und die Ausarbeitung einer breiten Bandbreite von bewusst extrem ausgeformten Szenarien vor allem der projektinternen Diskussion diente, wurden die Szenarien für die konkrete Betriebsflächen auch mit den beteiligten Landwirten und landwirtschaftliche Institutionen erörtert und auf Umsetzbarkeit überprüft.

Innerhalb des Gesamtprojektes wurden die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt:

  1. Entwicklung einer Methode zur Erarbeitung von Leitbildvarianten sowohl für die konkrete Betriebsebene als auch für die Gesamtregion
  2. Darstellung des Status quo mit GIS-basiertem Datenpool und Ableitung naturschutzintern abgestimmter Umweltqualitätsziele für konkrete Flächen
  3. Darstellung von Entwicklungsszenarien unter Anwendung eines Geographischen Informationssystems (GIS)
  4. Anlage eines Datenpools für Nutzungsalternativen (Bewirtschaftungsformen, Förderprogramme), Integration von betriebs- und regionalökonomischen Analysen
  5. Erarbeitung von Marketingstrategien, Initiierung der Umsetzung in der Region
  6. Ermittlung von Kosten und regionalökonomischen Effekten sowie einzelbetriebliche Analysen an ausgewählten repräsentativen Beispielen
  7. Strategieentwicklung zu konstruktiven Problemlösungen zwischen Naturschutz-ansprüchen und landwirtschaftlichen Nutzungszielen.