Vom 29. Februar bis 4. April 2016 arbeiteten neun Studierende an der Fragestellung, wie Zahlungen für Ökosystemleistungen für die Entwicklung des Stettiner Haffs genutzt werden können. Das Stettiner Haff beherbergt eine Lebensraumvielfalt, die es so in Mitteleuropa kaum noch gibt. Vielfältigste Lebensräume treffen hier aufeinander: Buchenwälder auf Steilküsten, riesige Flussdeltas, Auwälder, ausgedehnte Moore und trockene Heidelandschaften. Großflächige Wälder mit Seen reihen sich rings um die Wasserflächen des Haffs. In Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe engagieren sich im Gebiet Akteure auf deutscher und polnischer Seite, die neue Wege zur Finanzierung von Naturschutz erproben und anwenden möchten, um diese Landschaft zu entwickeln und zu erhalten. Unter anderem ist das das Stettiner Haff ausgewähltes Gebiet einer Europaweiten Initiative „Rewilding Europe“ (www.rewildingeurope.com), die sich zum Ziel gesetzt hat, Wildnisgebiete in Europa zu entwickeln. Dafür möchten die Initiative in Kooperation mit Akteuren vor Ort neue Wege der Finanzierung entwickeln, insbesondere durch eine gezielte Vermarktung dieser Gebiete über Naturtourismus.
Im Praxisseminar untersuchten die Studierenden Motive und Interessen verschiedener relevanter Akteure vor Ort, um darauf aufbauend mögliche Ansätze zur gezielten Honorierung von Ökosystemleistungen und Biodiversität im Gebiet zu entwickeln und diese am Ende des Seminars mit Akteuren vor Ort zu diskutieren. Begleitet wurde das Praxisseminar von Prof. Dr. Bettina Matzdorf und von Achim Schäfer (Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald).